Auf Einladung der Istanbul Foundation for Culture and Arts ist das KulturForum Europa in diesem Jahr erneut zu Gast in der Bosporus-Metropole Istanbul. Zum Auftakt des Internationalen Music-Festivals lädt der europäisch-deutsche Kulturverein zu einem Event der besonderen Art.
Zu Klängen des Bosporus-Symphonie-Orchesters und Beethovens Neunter wird der KulturPreis Europa 2004 verliehen. Am 5. Juni wird in der Hagia Sophia in Istanbul der Preisträger 2004 bekannt gegeben. Das türkische Fernsehen wird die Veranstaltung übertragen.
Ist bis dahin der Preisträger noch ein Geheimnis, so gibt es im Vorfeld über den außergewöhnlichen Veranstaltungsort eine Menge zu erfahren.

 

Die Hagia Sophia - das achte Weltwunder

Die Hagia Sophia wurde von Kaiser Justinian (532 - 537 n. Chr.) erbaut. Der wuchtige Kuppelbau, das auffälligstes Merkmal der Hagia Sophia, wurde zum Muster für die islamischen Moscheen des gesamten Vorderen und Mittleren Ostens. Nach dem Fall Konstantinopels wurde die Hagia Sofia in eine ottomanische Moschee umgewandelt. Heute dient das Bauwerk Christen und Moslems als Museum.



Architektonisch stellt dieses Bauwerk die Synthese einer dreischiffigen Langhausbasilika (Bischofskirche) und eines Kuppelbaus (Kaiserkirche) von 55 m Scheitelhöhe und Kuppelspannweite von 32 m dar.
Anthemios von Tralles und Isidoros von Milet wurden als Baumeister beauftragt. Sie brachten das geforderte Kunststück fertig und machten die Hagia Sophia zum größten Kuppelbau der Welt. Dieser Rekord wurde erst 800 Jahre später übertroffen, mit dem Bau des Petersdoms in Rom.

Die Kuppel ist etwas ganz Besonderes. Um zu verhindern, dass ihre Basis durch das gewaltige Gewicht nach außen gedrückt wird, bauten die Architekten am unteren Ring 40 Fenster ein. Das war eine geniale Lösung, weil sie nicht nur die Belastung und damit die so genannte Umfangsspannung reduzierte, sondern auch einen einmaligen ästhetischen Effekt erzeugte. Das Gewölbe wirkt, als ruhe es auf einem Ring aus Licht. Oder wie es ein zeitgenössischer Geschichtsschreiber ausdrückte: Die Kuppel schien in der Luft zu schweben, als hinge sie an einer goldenen Kette vom Himmel herab.
Mit Leichtigkeit und Flexibilität war der Bau seiner Zeit voraus. Mit ihren bautechnischen Neuerungen wurde im Altertum tatsächlich ein Gebäude geschaffen, das sogar einem Beben von der Stärke 7,5 auf der Richterskala standhält.


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